Positive Psychologie in der Führungskultur

Interview Damir Trtanj (Leitung Controlling, SAP & Operations)/ Pia Schubaschitz (Abteilungsleitung People Management) Verbund Solutions GmbH

Damir Trtanj und Pia Schubaschitz vom Verbund haben zu Beginn unseres Gespräches ihre sehr persönliche Reise in die Welt der Positiven Psychologie und des Positive Leadership geschildert. Beide kamen ursprünglich aus sehr klassischen Business-Bereichen – Damir Trtanj aus dem Controlling, Pia Schubaschitz aus dem Personalwesen. Beide haben eine solide Ausbildung an der WU Wien genossen. Doch in ihren Führungsrollen haben sie schnell gemerkt, dass reines Fachwissen nicht reicht. Der entscheidende Schritt war für beide die Auseinandersetzung mit der Frage:

Was bedeutet Führung für mich wirklich – und wie können wir Menschen in den Mittelpunkt stellen?

Durch die Ausbildung bei der Deutschen Gesellschaft für Positive Psychologie und Coachings mit Markus Ebner (Positive Leadership, Universität Wien), haben sie ein neues Verständnis entwickelt: Führung heißt nicht nur Ziele vorgeben, sondern Räume schaffen, in denen Menschen miteinander reden und gemeinsam inhaltlich und persönlich wachsen können.

Meine beiden GesprächspartnerInnen gestalten aktiv im Rahmen des Verbund Unternehmenskulturprojekts „Mission V“ die Transformation der neuen Führungskultur mit, welche Interventionen aus dem Positive Leadership einführt und nachhaltig implementiert. Die Eckpfeiler des Führungskräfteprogramms sind:

  • Der Mensch steht im Mittelpunkt,
  • Selbstführung (inkl. Selbstreflexion) sowie
  • Teams entwickeln und führen.

In unserem Interview sprechen wir darüber wie Verantwortung und Leistungsorientierung bei Verbund den Unternehmensalltag prägen:

„Bei Verbund sind Verantwortung und Leistungsorientierung fest im Unternehmensalltag verankert und keine abstrakten Begriffe“, erklärt Herr Damir Trtanj. Die Werte wurden in einem gemeinsamen Prozess mit vielfältiger Beteiligung aller Mitarbeitenden entwickelt, um sicherzustellen, dass sie von allen verstanden und gelebt werden. Pia Schubaschitz benennt die zentralen Werte des Konzerns: „entschlossen“, „initiativ“ und „verbindend“. Diese Werte sind nicht nur Worte, sondern werden versucht tagtäglich im Verhalten und Handeln aller Mitarbeitenden und Führungskräfte sichtbar zu machen. Jeder hat die Möglichkeit, verbindend zu agieren, eigene Initiativen zu starten und entschieden Projekte voranzutreiben. Das schafft eine starke Identifikation mit dem Unternehmen und fördert das Engagement.

Dies zeigt sich konkret in verschiedenen Initiativen, die meine GesprächspartnerInnen vorstellen:

  • Sustainability Pioneers: Bei Verbund stellen wir uns die Frage: „Wie können wir verantwortungsbewusst mit Ressourcen umgehen, besonders auch im Blickwinkel der KundInnen“, meint Herr Trtanj. Für uns ist es wichtig: „Was für eine Welt hinterlassen wir?“   Mitarbeitende bringen eigenverantwortlich Ideen ein, etwa mehr Bio- und Regionalprodukte bei der Kantine oder nachhaltige Mobilitätsangebote wie das Jobbike-Programm, was vom strategischen Personalmanagement entwickelt wurde. „Nachhaltigkeit wird so gelebt und erlebbar, statt nur als Kennzahl auf dem Papier zu stehen“, meint Herr Trtanj.
  • Gelebte Werteorientierung auch schon im Onboarding-Prozess: Wertevermittlung beginnt bei Verbund nicht erst mit dem ersten Arbeitstag, sondern davor. Bereits im Auswahlprozess wird von potenziellen Mitarbeitenden geprüft, wie gut ihre Haltung zu den Unternehmenswerten passt. Die Werte werden während des Onboardings vertieft. So steigt die Chance auf langfristige Identifikation.
  • Im Gesundheitsmanagement lenkt Pia Schubaschitz als Vorsitzende den Blick aufs Ganze und setzt mit der Konzerngesundheitsbeauftragten auf Prävention und Antizipation. Die Gesundheitsstrategie fokussiert die Gesundheitsförderung, von der Findung neuer Mitarbeitenden bis hin zur Bindung an das Unternehmen. Mit Aktionen wie dem „Health‘tober“ werden Konzernweit mentale und körperliche Gesundheit gefördert. Die Verbindung von Leistungsorientierung und Wohlbefinden ist ein Kernelement dieser Programme.

Wie zeigt sich Positiv Leadership im Führungsverhalten bei Verbund?

Das Konzept des „Positiven Leadership“ bildet den Kern dieser Führungskultur. Es setzt auf Zusammenarbeit und Wachstum statt Kontrolle – ein Arbeitsumfeld, in dem Mitarbeitende ermutigt werden, Verantwortung zu übernehmen und ihre Leistungsorientierung aktiv zu leben.

Das Führungsteam mit rund 30 AbteilungsleiterInnen und SachgebietsleiterInnen durchläuft zudem ein intensives zehnmonatiges Programm, um Methoden der Positiven Psychologie (PERMA) zu erlernen und anzuwenden. Diese praxisnahe Ausbildung stellt sicher, dass Positive Leadership lebendig bleibt und in den Teams gelungen umgesetzt wird.

Verbindliche Kommunikation und konsequentes Führungsverhalten sorgen dafür, dass die Werte nicht nur auf dem Papier stehen, sondern täglich spürbar sind. Die Führung orientiert sich dabei an drei zentralen Fragen:

  • Wie stelle ich den Menschen in den Mittelpunkt meiner Führung?
  • Wie führe ich mich selbst verantwortungsvoll?
  • Wie kann ich mein Team effektiv und wertschätzend führen?

Der rote Faden bei Verbund: Positive Leadership ist keine Einzelmaßnahme, sondern eine permanente Haltung. Sie beruht auf klarer Kommunikation, gegenseitiger Wertschätzung, gelebter Achtsamkeit und der festen Überzeugung, dass jede/jeder Verantwortung übernehmen kann – nicht nur für die eigene Leistungsfreude, sondern auch für KollegInnen und gesellschaftlich relevante Themen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

So zeigen Damir Trtanj und Pia Schubaschitz, dass Positive Psychologie nicht nur Teams stärkt, sondern auch den Purpose eines Unternehmens greifbar macht: Jeder Beitrag zählt, jede Initiative bewegt etwas – und genau das motiviert Menschen, langfristig Verantwortung zu übernehmen.

Welche Stresstipps teilen meine GesprächspartnerInnen?

Stresstipp Pia Schubaschitz:

Doppelt so lange ausatmen wie einatmen

Gute Musik hören, damit die Laune steigt

Einen kleinen Genussmoment zwischendurch wie zB eine Tasse Kaffee oder Tee mit Blick ins Grüne

Damir Trtanj Stresstipp:

Stress ist eher Di-Stress

„Im Stau stehen war für mich Stress“. Ich kann dagegen kämpfen, wenn ich drinstecke, andererseits ist es ME-Time. Ich kann es genießen, nachdenken oder eine Atemübung machen.

3 good things, dankbar sein

In stressigen Situationen freue ich mich, wenn mir meine MitarbeiterInnen einen Spiegel vorhalten. Es ist in Ordnung, kurz den Bleistift wegzulegen und eine kurze Pause zu machen.

Im Praxisbuch Positive Psychologie von Markus Ebner haben die beiden einen Beitrag gestaltet in dem sie über die Unternehmenswerte und Führungswerte, sowie die daraus abgeleiteten Maßnahmen für Positiv Leadership schreiben.

  • Führung
  • Führungskräfteentwicklung
  • Leadership
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