Better Linked - Unternehmensberatung - Viel Arbeit wenig Wirkung

Viel Arbeit, wenig Wirkung: Warum wir uns kaputt schuften, ohne etwas zu bewegen

Zu viel Arbeit – unsere Gesellschaft ist erschöpft. Laut einer Studie der Beratungsagentur Auctority (Erschöpfungsstudie 2024) fühlen sich 61 Prozent der Führungskräfte und 55 Prozent aller Erwerbstätigen ausgelaugt. Die häufigste Antwort auf die Frage „Wie geht’s dir?“ lautet längst nicht mehr „gut“, sondern: „Ganz schön viel gerade.“

Das Ergebnis: Arbeit ohne Wirkung
Wir arbeiten verdichtet, entgrenzt, ständig erreichbar – und trotzdem stagniert unsere Wirtschaft. Innovationen bleiben aus. Wie kann es sein, dass wir so viel schuften und gleichzeitig das Gefühl haben, nichts wirklich voranzubringen?

Aktivität ist nicht gleich Ergebnis

In meiner Beratung erlebe ich Unternehmen, die unter der Last ihrer eigenen Geschäftigkeit fast zusammenbrechen. Überforderte Organisationen und erschöpfte Teams, wo jede Irritation den Betrieb ins Wanken bringt – der Resilienz Spielraum bei liegt bei Null. Alles scheint wichtig, also wird es gemacht – ob es tatsächlich Sinn ergibt, danach fragt niemand, denn dafür sind alle viel zu beschäftigt.

Laut einer Deloitte-Studie verbringen wir im Schnitt 41 Prozent unserer Arbeitszeit mit Tätigkeiten ohne echten Mehrwert. (https://www.deloitte.com/at/de/about/press-room/2025/deloitte-human-capital-trends-2025.html) Wir schreiben Protokolle, die keiner liest, bauen Präsentationen, die niemand anschaut, und sitzen in Meetings, in denen nichts entschieden wird. Den Berg an E-Mails den wir täglich bearbeiten noch gar nicht mitgerechnet, denn der ist morgen ja schon wieder da.

Sichtbarkeit ist kein Beweis für Leistung

Gerade in Krisenzeiten glauben wir, mehr Aktivität würde Sicherheit schaffen. Also tun wir mehr – und vor allem Dinge, die sichtbar sind. Sichtbarkeit ist in vielen Unternehmen nach wie vor das Maß für Leistung. Doch wer ständig nur darauf bedacht ist, sich abzusichern, blockiert Innovation und Produktivität.

Eine Umfrage des People-Analytics-Unternehmens Visier zeigt: Ein Drittel der Beschäftigten priorisiert Aufgaben, die Aufmerksamkeit bringen – unabhängig davon, ob sie wertvoll für das Unternehmen sind. Ironischerweise gefährden wir durch diese Strategie genau das, was wir zu schützen versuchen: unsere berufliche Zukunft.

Geschäftigkeit statt Wertschöpfung: eine stille Epidemie

„Geschäftigkeit ohne Wirkung“ – so könnte man dieses Phänomen nennen, das Unternehmen lähmt und Menschen ausbrennt. Es sind all die Tätigkeiten, die Kalender füllen, aber keinen Schritt voranbringen: Überstunden, die keinen Unterschied machen, Prozesse, die niemand braucht, Aufgaben, deren Nutzen niemand mehr hinterfragt.

Wie entsteht diese Geschäftigkeit? Vier typische Mechanismen:

  1. Blindheit für Sinnlosigkeit
    Wir stellen Selbstverständliches nicht mehr in Frage. Ein Meeting ist eben ein Meeting – warum sollte man sich darüber Gedanken machen? Selbst wenn ich keinen Beitrag leiste, ich bin eingeladen teilzunehmen, also gehe ich hin/bin wichtig?
  2. Angst, überflüssig zu sein
    Viele halten an Aufgaben fest, weil sie Sicherheit geben. Lieber eine unnötige Aufgabe erledigen, als überflüssig oder gar unterbeschäftigt zu wirken. Dabei wäre es für Innovation so wichtig, auch einmal den Schreibtisch aufzuräumen.
  3. Mangelnde psychologische Sicherheit
    Wir trauen uns nicht, Sinnloses zu hinterfragen – zu groß die Angst, jemandem auf den Schlips zu treten. Eine offene Frage, ein „Warum“ wäre jedoch hilfreich, um Räume für offenen Austausch zu öffnen, damit „Neu“ gedacht werden darf.
  4. Kopieren ohne Kontext
    Unternehmen imitieren blind Trends oder Methoden anderer Firmen, ohne zu prüfen, ob sie tatsächlich für sie geeignet sind und den entsprechenden Mehrwert bringen. Bevor sie selbst mutig Dinge ausprobieren, setzten sie auf scheinbar Bewährtes.

Geschäftigkeit erkennen: Fragen, die wehtun

Es gibt kein Patentrezept, um Geschäftigkeit ohne Wirkung zu erkennen. Eine Aufgabe kann in einem Unternehmen sinnvoll, oder reine Zeitverschwendung sein. Entscheidend ist, sie im Verhältnis zu Ressourcen und Zielen zu betrachten. Da hilft Ihnen vielleicht der Blick von außen!

Jemand, der hilfreiche Fragen mitbringt, die Sie sich vielleicht aufgrund des hohen Drucks nicht mehr stellen, oder durch die Brille von innen, gar nicht mehr stellen können:

  • Brauchen wir das wirklich?
  • Warum jetzt?
  • Was passiert, wenn wir es lassen?

Wenn Sie sich diese Fragen ehrlich stellen, merken Sie schnell: Wenn alles wichtig ist, ist am Ende nichts wirklich wichtig.

Wir brauchen mutige Entscheidungen, was wir tun – und was wir lassen. Unsere Überlastung ist das Ergebnis all der Entscheidungen, die wir nicht getroffen haben.

Wenn wir aber streichen oder weglassen – kommt es zu Reibung

Wir neigen dazu, Reibung zu vermeiden, weil sie anstrengend ist – besonders in stressigen Zeiten. Doch genau diese Reibung brauchen wir: Kolleginnen und Kollegen, die offen fragen „Warum machen wir das eigentlich?“ oder „Wozu soll das gut sein?“ Ohne diese unbequemen Momente verharren wir in endloser Geschäftigkeit, statt echten Wert zu schaffen.

Vertrauen und kritisches Denken: Schlüssel zu echter Wertschöpfung

Um Geschäftigkeit ohne Wirkung zu bekämpfen, müssen Unternehmen Vertrauen und kritisches Denken fördern. Fehlt beides, entsteht besonders viel Leerlauf: Aufgaben werden erledigt, weil sie Sicherheit geben, nicht weil sie sinnvoll sind.

Kritisches Denken heißt, Gewohntes zu hinterfragen und unbequem zu sein. Vertrauen bedeutet, dass diese Fragen erwünscht sind – nicht bestraft. Nur wenn beides zusammenkommt, können Teams den Mut entwickeln, sich von Überflüssigem zu trennen und Neues auszuprobieren.

Führungskräfte als Schlüsselspieler

Eine Umfrage von Glassdoor und YouGov zeigt: Mehr als ein Fünftel der Mitarbeitenden geben zu, dass sie lügen, weil sie glauben, ihre Führungskraft wolle ohnehin keine ehrliche Meinung hören. Damit wird Führung zum Innovationskiller.

Führungskräfte müssen nicht nur sagen, dass sie Kritik schätzen – sie müssen es belohnen, wenn Mitarbeitende den Mund aufmachen. Erst wenn Menschen spüren, dass ihre Stimme wirklich zählt, entsteht psychologische Sicherheit. Das erlebe ich in meiner Arbeit jeden Tag.

Reflexionsräume schaffen

Organisationen brauchen regelmäßige Gelegenheiten, Arbeit kritisch zu prüfen. Das können kurze Live-events sein, aber auch ein kontinuierliches Monitoring über eine Austausch Plattform, in denen Sie alle paar Wochen Fragen stellen wie:

  • Was lief gut, was nicht?
  • Was ist aktuell wirklich wichtig?
  • Was streichen wir?
  • Was machen wir ab morgen anders?

Reflexion muss Teil der Arbeit werden. Erst dann entsteht die Offenheit, ehrlich über Prioritäten zu sprechen.

Fazit: Weniger Geschäftigkeit, mehr Wirkung

Unsere Arbeitswelt ist müde, nicht weil wir zu wenig leisten, sondern weil wir zu viel tun, das keine Wirkung hat. Die Lösung liegt nicht in noch mehr Aktivität, sondern in klarem Fokus. Organisationen, die Vertrauen schaffen, kritisches Denken fördern und regelmäßige Reflexion etablieren, können diese Spirale durchbrechen – und endlich wieder echte Innovation ermöglichen.

Nutzen Sie die Spielräume gerade dann, wenn die Rahmenbedingungen herausfordernd sind, Better linked unterstützt Sie dabei.

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