Interview Mautner Markhof - Tradition und Moderne

In einer Welt ständigen Wandels den Kern nicht verlieren

Mit Thomas Schwarz, Werksleiter Mautner Markhof, bespreche ich, wie Tradition und Moderne in den Werten zueinander passen und sich ergänzen.

Lieber Herr Schwarz, wie schaffen Sie den Spagat zwischen Tradition und Moderne? Alte traditionelle Rezepte, Handarbeit und dann permanenter Wandel, eine moderne Unternehmenskultur

Bei Mautner Markhof ist die Balance zwischen Tradition und Moderne ein zentrales Thema. „Das Unternehmen steht für eine lange Erfolgsgeschichte, die nicht nur in Rezepturen, sondern auch im handwerklichen Können und im Qualitätsanspruch tief verwurzelt ist. Diese Tradition soll jedoch nicht als starres Erbe verstanden werden, sondern als Fundament, auf dem Brücken in die Zukunft gebaut werden“, beginnt Herr Schwarz unser Gespräch. Dabei geht es nicht nur um Produkte, sondern um Werte, Haltung und Unternehmenskultur.

Die Führung bei Mautner ist sich bewusst, dass Tradition allein keine Antwort auf den permanenten Wandel ist. Deshalb stellt sich das Unternehmen die Frage: „Wie lässt sich Bewährtes erhalten und zugleich auf moderne Anforderungen reagieren?“ Die Antwort liegt in einem bewussten Kulturwandel, der von innen kommt – etwa durch eine Unternehmenskultur, die für alle Mitarbeitenden spürbar ist. Das bedeutet auch, neue Generationen anders abzuholen: Für junge Mitarbeitende ist ein 180-jähriges Bestehen nicht automatisch ein Wert an sich. Deshalb vermittelt Mautner Werte nicht über Historie, sondern über erlebbares Miteinander, Fairness, moderne Arbeitsbedingungen – und einen gelebten Qualitätsanspruch. Wie der Geschäftsführer sagt: „Qualität wird produziert, nicht kontrolliert.“

Moderne Arbeitskultur zeigt sich bei Mautner nicht in hippen Symbolen, sondern in konkreten Maßnahmen. Herr Schwarz nennt einige Beispiele: „klimatisierte Produktionsbereiche, gratis Getränke im Sommer, Obstkörbe für alle – nicht nur für die Verwaltung.“ Mitarbeitende in der Produktion und Lager sollen sich genauso wertgeschätzt fühlen wie jene im Büro. Wir achten bewusst darauf, keinen Unterschied zu machen, sondern ein Gefühl von Zusammenhalt zu fördern. Wir begehen bewusst gemeinsam „Incentive-Tage“, Tage an denen wir eine besondere, kleine Anerkennung weitergeben – der „Tag des Apfels“, beispielsweise. Dazu gehört auch, dass wir gemeinsam feiern. Beim Sommerfest bekochen Führungskräfte die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen – ein bewusstes Signal der Wertschätzung.

Bei der technischen Entwicklung achten wir auf ein gesundes Maß, das bedeutet: „Modernisieren, ohne das Handwerk zu verlieren“, erklärt Herr Schwarz. Prozesslandschaften werden digital abgebildet, aber nicht auf Kosten der Sensorik oder Erfahrung. Das Know-how langjähriger MitarbeiterInnen – teilweise mit 30 bis 35 Jahren Betriebszugehörigkeit – wird bewusst gesichert und an junge Menschen weitergegeben. Dazu werden etwa Lehrlinge gezielt in Abteilungen eingesetzt, in denen viel Wissen verortet ist und das durch die Pensionierungswellen droht, verloren zu gehen. Gleichzeitig arbeiten wir daran, dieses Wissen zu verschriftlichen und systematisch aufzubereiten – ein großer Schritt in Richtung nachhaltiger Wissenssicherung.

Auch das Thema Ausbildung denken wir modern: Lehrlinge sollen nicht als günstige Arbeitskräfte gesehen werden, sondern als zukünftige Fachkräfte, die das Unternehmen aktiv mitgestalten. Dazu gehört, dass sie alle Abteilungen durchlaufen, die Geschichte des Unternehmens kennenlernen und ein Gefühl für die Herkunft und Weiterentwicklung der Produkte entwickeln – weit über die formalen Anforderungen des Lehrplans hinaus.

Innovation wird bei Mautner nicht nur als Produktinnovation verstanden, sondern auch als Frage der Unternehmenskultur: „Wie kann man Ressourcen wie Wasser effizienter nutzen? Wie kann man Nachhaltigkeit als Haltung etablieren, ohne den Menschen aus dem Blick zu verlieren?“ meint Herr Schwarz. Auch hier geht das Unternehmen bewusst in kleinen, aber wirksamen Schritten voran, zum Beispiel mit Investitionen in Anlagen oder Maßnahmen zur Prozessoptimierung – ohne dabei das traditionelle Handwerk zu opfern.

Unterm Strich geht es bei Mautner Markhof darum, in einer Welt ständigen Wandels den Kern nicht zu verlieren: Die Verbindung aus Erfahrung, Verantwortung und dem Willen, gemeinsam Zukunft zu gestalten – nicht trotz, sondern gerade wegen der Tradition.

Welche Verantwortung tragen Führungskräfte?

Führung und gelebte Werte stehen bei Mautner Markhof im Mittelpunkt der Unternehmenskultur. Dabei geht es nicht nur um Plakate oder Leitbilder, sondern darum, dass Werte im Alltag tatsächlich spürbar werden – durch Kommunikation, Vorbildwirkung und systematische Einbindung aller Mitarbeitenden. Die Werte des Unternehmens – Qualität, Verantwortung, Weiterentwicklung und Sicherheit – sollen nicht von oben herab verordnet werden, sondern durch tägliches Handeln sichtbar werden.

Der zentrale Hebel dafür ist für Herrn Schwarz die Führung: „Führungskräfte sollen nicht nur verwalten, sondern Orientierung geben und mit gutem Beispiel vorangehen.“ Denn: Die Werte lassen sich nicht delegieren – sie müssen vorgelebt werden. „Deshalb legen wir bei Mautner Markhof viel Wert auf Sparring, Coaching und gemeinsame Reflexion im Führungsteam. Regelmäßige Jour fixe, teamübergreifende Besprechungen und ein transparenter Umgang mit Herausforderungen gehören zum Alltag“, führt Herr Schwarz aus und betont, wie intensiv er dies immer wieder einfordert. So entsteht ein Bewusstsein dafür, dass jede Führungskraft eine Schlüsselfunktion hat, wenn es darum geht, Werte greifbar zu machen – für das eigene Team genauso wie bereichsübergreifend.

Transparente Kommunikation ist dafür essenziell. Herr Schwarz berichtet, worauf er besonderen Wert legt: „In bereichsübergreifenden Meetings sprechen wir offen über aktuelle Herausforderungen – nicht nur, um Lösungen zu finden, sondern auch, um gegenseitiges Verständnis zu fördern. Probleme in einer Abteilung werden so zu einem gemeinsamen Thema – und nicht zur isolierten Baustelle.“

Ein besonders wirksames Instrument ist das digitale Shopfloor-Board, das direkt in der Produktion eingesetzt wird. Statt einmal monatlich eine Leistungskennzahl auszuhängen, haben Mitarbeitende jetzt täglich Einblick in ihre Ergebnisse. Das stärkt nicht nur die Identifikation mit der eigenen Arbeit, sondern auch das Wir-Gefühl im Team. Es geht nicht um Kontrolle, sondern um Sichtbarkeit von Leistung und Qualität. Gleichzeitig schafft das digitale System auch Raum für den direkten Input von Mitarbeitenden – etwa über Tablets, auf denen Ideen oder Probleme direkt eingetragen werden können. „Diesen Schritt haben wir bewusst gesetzt, um die Kluft zwischen digitaler Führung und analogem Arbeitsalltag zu überbrücken – mit großem Erfolg: Mitarbeitende fühlen sich gehört und ernst genommen,“ berichtet Herr Schwarz.

Gerade in der Produktion wird deutlich, wie wichtig es ist, Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. „Dort, wo die tägliche Arbeit körperlich herausfordernd ist, müssen Kommunikation, Feedback und Teilhabe noch gezielter gestaltet werden. Dabei ist nicht jeder Mitarbeitende mit digitalen Tools vertraut – aber auch hier haben wir eine pragmatische Lösung gefunden. Lehrlinge übernehmen z. B. die Rolle von Wissensvermittlern und geben Rückmeldungen aus der Produktion weiter. So werden nicht nur Informationen gesichert, sondern auch Generationen verbunden“, beschreibt Herr Schwarz ein konkretes Beispiel.

„Insgesamt leben wir im Unternehmen eine Balance zwischen top-down getriebenen Entscheidungen und einer aktiven, beteiligungsorientierten Bottom-up-Kultur. Strategien werden nicht einfach umgesetzt, sondern immer wieder mit Feedback aus dem Team angereichert – und wenn eine Maßnahme nicht funktioniert, wird das offen kommuniziert und gemeinsam nachjustiert. Das schafft Glaubwürdigkeit, Vertrauen – und ein starkes Miteinander, das auch im Dauerwandel trägt“, fasst Herr Schwarz die modernen Unternehmenskultur im Traditionsunternehmen zusammen.

Sein eigener Stresstipp:

„Wenn ich Stress habe oder empfinde, habe ich für mich den Lavendel gefunden“, erzählt Herr Schwarz. Der Lavendel ist für mich eine Pflanze, mit einem wunderbaren Aroma, das sorgt für eine Atmosphäre, da kann ich runterkommen und mich neu fokussieren. Aber auch Sport in meiner Freizeit ist extrem wichtig, gerade dann, wenn ich an einem stressigen Tag heimkomme und eigentlich erschöpft bin.“en besser zu bewältigen.

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