Mit Walter Eichner (Beckhoff) spreche ich darüber, wie Produktivität in stressigen Zeiten gemanagt werden kann. Für ihn ist Eigenmotivation sehr wichtig, denn nur wenn ich gern mache, was ich gerne tue, dann kann ich daraus Energie schöpfen. Dann ist auch die Motivation da, damit ich das, was ich tue, noch besser machen kann. Unter diesen Umständen sind Belastung und Ausdauer trainierbar.
Produktivität sicher zu stellen, ist immer eine Kombination aus mehreren Ansatzpunkten. Die eigene Kompetenz ist wichtig, das ist die Basis. Im Unternehmen müssen die richtigen Möglichkeiten bereitgestellt werden, damit die Kompetenzen auch ideal eingesetzt werden, daneben braucht es auch noch die richtigen Tools. Im Unternehmen werden auch Unterstützungen angeboten, die bei Bedarf von allen genutzt werden können. Treten Probleme auf, regt Herr Eichner an, eine problemfreie Zeit zu schaffen. „Dann wird nicht über das Problem gesprochen, sondern über andere Dinge.“
In der Produktion, besonders in der Entwicklung ist es wichtig, den Job rund um die Menschen zu bauen. Jeder Mensch ist anders, daran sollte sich auch die Ausgestaltung des Jobs orientieren. Wenn ein hohes Maß an Kreativität gefragt ist, wie in der Entwicklung, darf man sich nicht mit dem Bestehenden zufriedengeben. Die Arbeitsbedingungen müssen sich so an den Menschen anpassen, dass er die Freiheit hat, Ideen auszuleben und so lange unzufrieden zu sein, bis eine neue Lösung gefunden ist. „Das ist Management by result.“
In der Unternehmensorganisation bedeutet dies, flache Hierarchien, keine Organisation, keine Bürokratie, keine Berichte. Haben Sie schon einmal ausgerechnet, wieviel Mannjahre es kostet, jede Woche 90 Minuten für Berichtswesen einzusparen. Eineinhalb Stunden Reporting sind 78 Stunden Einsparung pro Jahr, umgerechnet auf ein Arbeitsleben sammelt sich die Arbeitszeit eines halben Jahres dafür, den wöchentlichen Report zu schreiben. Das sind rund 4 Arbeitsjahre – für einen 10 Personen Betrieb. Wieviel kann man in der Zeit entwickeln und neu produzieren? Mit einem Bericht den es pro Woche nicht gibt.
Seinen persönlichen Stressausgleich findet Herr Eichner beim Laufen, oder wenn mehr Zeit ist mit der Baumsäge ausgestattet in seinem Wald. „Da bin ich ganz allein, da spricht mich niemand an, die ideale Möglichkeit herunterzukommen.“